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Dieter Strauch -------------------------------------------------------------------------------- Der rheinische Beitrag zur Entstehung des BGB - Zusammenfassung - Die Verfasser des BGB haben die durch die französische Revolution errungenen drei großen Freiheiten der Person, des Eigentums und des Rechtsverkehrs (liberté, propriété, autonomie contractuelle) zu schätzen gewußt. Sie haben sich aber vornehmlich im Strafrecht und im Verfahrensrecht ausgewirkt und hier große Fortschritte bewirkt. Die Verfasser des BGB haben sich dieser Freiheiten auch bei der Gestaltung einiger Normen des BGB bedient. Französischem Vorbild folgen die Regelungen über lebenslange Dienstverträge, Kauf bricht nicht Miete, der sittenwidrigen Schädigung und der Haftung für Hilfspersonen. Auch das holographische Testament hat das Parlament letztlich – wie in Frankreich – durchgesetzt. Aber insgesamt ist der Code civil nicht das bestimmende Vorbild des BGB gewesen. Das lag einmal an den Mitgliedern der ersten Kommission, deren Kenner des französischen Rechts eine Minderheit gegenüber den Vertretern des gemeinen Rechts bildeten. Zudem haben die verschiedenen Kommissionen den Liberalismus ihrer Zeit in ihre Entwürfe eingebracht. Auch wo der Code civil veraltet war oder als unzureichend empfunden wurde, hat man seine Lösungen nicht übernommen. - English Summary - The jurists who prepared the German Civil Code (BGB) have appreciated the three great freedoms which the French revolution had gained: personal liberty, liberty of property and liberty of conclusion of contracts. These liberties concerned however mainly the penal law and the law of procedure and have brought about there great progress. The autors of the BGB used those liberties while shaping the regulations of this codification. The rules and regulations of lifelong contracts of employment, the rule "contract of sale doesn’t break tenancy agreement", the rule concerning immoral injuries and the rule of the deptors liability for his auxiliary personnel are due to French model. The holographic will the parliament has finally put through after French example too. But in the whole the French Code civil wasn’t taken as a model for the BGB, because the experts in French law were a minority opposed to the representatitives of Roman common law. Furthermore the various commissions introduced liberal ideas of the times into the drafts of the law. In the points where the Cc had become obsolete or was judged inadaequate, the commissions however did not follow this code.