Buch, Claudia M.; Heinrich, Ralph P.; Spinanger, Dean; Engerer, Hella; Lodahl, Maria; Schrettl, Wolfram; Schrooten, Mechthild; Gabrisch, Hubert; Sigmund, Peter
Description:
Die in der Republik Belarus vor allem auf Betreiben von Präsident Lukaschenko verfolgte Wirtschaftspolitik wird seit Jahren von praktisch allen Beobachtern wegen unverkennbarer Rückschritte zu planwirtschaftlichen Rahmenbedingungen negativ eingeschätzt. Die Kritik kommt von so verschiedenen Seiten wie den internationalen Finanzinstitutionen, den drei hier berichtenden Instituten, aber auch von der Regierung der Russischen Föderation. Entgegen allen Prognosen wies jedoch die amtliche weißrussische Statistik bereits für 1996 einen leichten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Dieses zunächst zaghafte Wachstum hat sich nach Angaben der offiziellen Statistik im bisherigen Verlauf des Jahres 1997 sogar noch beschleunigt. Die Dynamik erfaßte nun nicht mehr nur den privaten Verbrauch, sondern auch — und sogar besonders ausgeprägt — die Investitionstätigkeit, die im Vorjahr noch einen absoluten Rückgang zu verzeichnen hatte. Diese positive Entwicklung wirft einige Fragen auf: Gibt es dieses Wirtschaftswachstum tatsächlich oder handelt es sich um eine statistische Fiktion? Wenn die Wirtschaft tatsächlich gewachsen ist, welche Formen hat das Wachstum dann angenommen, welche Faktoren stehen dahinter und wie sind seine Perspektiven einzuschätzen? War die verfolgte Wirtschaftspolitik vielleicht doch richtig? Im vorliegenden Bericht werden diese und andere Fragen unter einer Reihe von Aspekten beleuchtet.