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Ökonomisch gesehen ist die natürliche Ressource Wasser ein Input, das für die Produktion bestimmter Gütern und Dienstleistungen benötigt wird. Der häufig sehr geringe monetäre Wert des Wassers spiegelt dabei die ökonomische Bedeutung nur unzureichend wider. Die Menge an Wasser,die für die Produktion eines industriellen oder landwirtschaftlichen Gutes benötigt wird, bezeichnet man auch als ?virtuelles Wasser?. Die größte Rolle spielt Wasser naturgemäß für die Landwirtschaft, die für mehr als zwei Drittel des globalen, Frischwasserkonsums verantwortlich ist. Wasser ist daher vor allem in den Ländern von wirtschaftlicher Bedeutung, in denen die Landwirtschaft wesentlich zur Gesamtwertschöpfung beiträgt und klimatisch bedingt ein hohes Maß an künstlicher Bewässerung notwendig ist. Dies trifft vor allem auf Südostasien und Afrika zu. Daneben wird Wasser in der Industrie zu Kühlungszwecken, zum Transport, zur Reinigung und als Lösungsmittel verwendet und fließt direkt in Endprodukte ein. Der Anteil des industriellen Wasserverbrauchs steigt mit dem Einkommensniveau. Er beträgt in den Industrieländern bis zu 65%, während in Afrika und Asien bis zu 90% des Wassers in der Landwirtschaft verbraucht werden. Gleichzeitig ist im Zuge der Globalisierung allerdings eine Verlagerung wasserintensiver Produktion aus den Industrieländern zu beobachten. Insgesamt ist Wasser vor allem für die dynamischen Asiatischen Ökonomien von Bedeutung. Während Wasserverbrauch und -entnahme in den andern Weltregionen in den vergangen 50 Jahren relativ konstant waren, ist in Asien ein ungebrochener Anstieg zu beobachten.