Bei Vorliegen nach unten starrer Nominallöhne erschwert niedrige Inflation Reallohnanpassungen und führt so möglicherweise zu erhöhter gleichgewichtiger Arbeitslosigkeit. Dieser Aufsatz analysiert die wachsende Evidenz zu nach unten starren Nominallöhnen. Es werden nicht nur die Einschätzungen der Existenz und des Ausmaßes der Nominallohnrigidität diskutiert, sondern auch die möglichen Erklärungen für derartige Rigidität sowie ihre makroökonomischen Auswirkungen. Wir kommen zu dem Schluss, dass Abwärtsnominallohnstarrheit existiert, von erheblichem Ausmaß ist und dass aller Wahrscheinlichkeit nach ihre realen Auswirkungen bei sehr niedriger Inflation nicht zu vernachlässigen sind. Die Ergebnisse dieser Literatur sollten daher bei der Formulierung von Inflationszielen Berücksichtigung finden.
In the presence of downwardly rigid nominal wages, low inflation may lead to higher equilibrium unemployment by hindering real wage adjustments. This paper surveys and analyses the growing evidence on downwardly rigid nominal wages. We deal not only with assessments of existence and extent of downward nominal wage rigidity, but also discuss its possible explanations and macroeconomic consequences. We conclude that downward nominal wage rigidity does exist, that its extent is substantial and that very likely the real consequences at low, close-to-zero inflation are non-negligible. The results of this strand of research should therefore be taken into account in the formulation of optimal inflation targets.