This paper builds on the idea that trust is a matter of embedded agency where trustors and trustees, as actors, interpret the social context in which they are embedded. Insofar as this context is institutionalized, trust may be quite 'normal' and achieved fairly easily by reference to institutionalized rules, roles and routines. However, trust always remains ambivalent and ultimately dependent on the actor's leap of faith based on interpretation. Moreover, actors organize and enact the contexts they refer to. In this respect, trust is to be seen as an idiosyncratic accomplishment, actively constituted in more or less institutionalized contexts. It is therefore a first aim of this paper to provide strong conceptual support for the idea that trust can be based on institutions. However, it needs to be recognized as well that institutions become an object of trust once trustors are assumed to rely on them. A closer examination of this issue is the second aim of this paper. Moreover, institutional theory nowadays discusses questions of institutional change, institutionalization processes and the role of agency. Rather than being passive trustors who draw on institutions if and when they are established and reliable, actors are directly involved in the constitution of trust within and beyond the institutional context in which they fi nd themselves. A third aim of this paper is therefore to explore the new concept of 'active trust'.
Der Beitrag beruht auf der Vorstellung, dass Vertrauen im Rahmen einer "embedded agency" zu verstehen ist, wobei Vertrauensgeber und -empfänger als Akteure den sozialen Kontext, in den sie eingebettet sind, interpretieren. Sofern dieser Kontext institutionalisiert ist, kann Vertrauen durchaus "normal" sein und sehr leicht mit Bezug auf institutionalisierte Regeln, Rollen und Routinen hergestellt werden. Vertrauen bleibt allerdings immer ambivalent und hängt letztlich von einem auf Interpretation basierenden Vertrauenssprung ("leap of faith") des Vertrauensgebers ab. Zudem werden die Kontexte, auf die sich Akteure beziehen, von diesen selbst organisiert und im Handeln konkretisiert. In dieser Hinsicht stellt Vertrauen somit immer auch eine individuelle Leistung dar und wird in mehr oder weniger institutionalisierten Kontexten aktiv konstituiert. Ein erstes Ziel dieses Beitrags ist es daher, eine starke konzeptionelle Untermauerung für die Idee zu liefern, dass Vertrauen auf Institutionen basieren kann. Damit werden jedoch die Institutionen selbst zu einem Objekt des Vertrauens. Diesem Sachverhalt genauer auf den Grund zu gehen, ist dann ein zweites Ziel dieses Beitrags. Ferner diskutiert die institutionalistische Forschung heute Fragen hinsichtlich des institutionellen Wandels, der Institutionalisierungsprozesse und der Rolle des Akteurhandelns. Statt von einem passiven Vertrauensgeber, der Institutionen nutzt, so sie denn etabliert und verlässlich sind, ist von Akteuren auszugehen, die direkt in die Konstitution von Vertrauen innerhalb der Kontexte, in denen sie sich befinden, und darüber hinaus involviert sind. Als drittes Ziel verfolgt der Beitrag daher eine Untersuchung des neueren Konstruktes des "aktiven Vertrauens".