Description:
Zunehmend erfährt die auf den Annahmen der neoklassischen Ökonomie ruhende Analyse des Rechts Kritik und Konkurrenz durch andere sozialwissenschaftliche Disziplinen. Die vorderste Front bilden dabei die klassischen Verhaltenswissenschaften, insbesondere die kognitive Psychologie. Ihre Kritik zielt ins Herz der Law-and-Economics-Doktrin, scil. auf die Annahme rationalen Verhaltens. Über diese Kritik und mögliche Konsequenzen wird im Folgenden ein Überblick gegeben. Zunächst soll hierbei ausgeleuchtet werden, an welchen Stellen nach Ansicht der Vertreter von Behavioral Law and Economics die neoklassische Ökonomie als Grundlage eines Verhaltensmodells versagt, und was den Alternativansatz konzeptionell ausmacht (II). Im darauf folgenden Abschnitt sollen die praktischen Implikationen der Befunde für die Rechtswissenschaft anhand von Fallbeispielen aus dem US-amerikanischen Rechtsraum verdeutlicht werden (III). Ein weiterer Unterpunkt geht auf die rechtspolitischen Konsequenzen und Schwierigkeiten ein (IV). Schließlich sollen einige besonders häufige Einwände gegen den Alternativansatz näher beleuchtet werden (V).