Description:
Das Papier untersucht die Rolle von Frühindikatoren bei der Erstellung von Konjunkturprognosen. Gegenstand der Analyse sind die Fragen: Welche Kriterien sollten Frühindikatoren generell erfüllen bzw. was sollten Frühindikatoren leisten? Inwieweit erfüllen die gängigen Indikatoren diese Anforderungen? Wie ist die Prognosegüte der verschiedenen Frühindikatoren zu beurteilen? Die theoretischen Überlegungen und ökonometrischen Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, daß die gängigen Frühindikatoren die in sie gesetzten Erwartungen nur eingeschränkt erfüllen können. Der Verlauf einzelner Frühindikatoren läßt keine eindeutigen Schlußfolgerungen auf die reale Wirtschaftsentwicklung zu und der Vorlauf der Frühindikatoren vor der realen Entwicklung beträgt bestenfalls einige Monate. Für die Erstellung von Konjunkturprognosen, die in der Regel einen Zeitraum von mehr als einem Jahr bis zu zwei Jahren umfassen, bedeutet das, dass Frühindikatoren allenfalls einen kleinen Ausschnitt abdecken können. Sie sind vor allem wertvoll für die Diagnose am ?aktuellen Rand? und für Kurzfristprognosen. Prognosen für die Zeit darüber hinaus müssen sich nach wie vor vor allem auf die Analyse der Rahmenbedingungen stützen.