Die aktuelle Diskussion über den Risikostrukturausgleich (RSA) zwischen den Gesetzlichen Krankenkassen konzentriert sich auf die Frage, ob zusätzlich Morbiditätsmerkmale berücksichtigt werden sollen. Vorliegende Studien deuten darauf hin, dass Kassenwechsler im Durchschnitt bessere Risiken sind. In diesem Beitrag werden die Determinanten des Kassenwechsels mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) analysiert. Dabei zeigt sich, dass der Beitragssatz die entscheidende Determinante ist. Eine Steigerung des Beitragssatzes um einen Prozentpunkt erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels im Durchschnitt um 4 Prozentpunkte. Einen positiven Einfluss auf die Wechselwahrscheinlichkeit hat auch das Erwerbseinkommen, allerdings nur bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze. Ältere Menschen wechseln hingegen weniger häufig die Krankenkasse. Im Hinblick auf die Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems sind die Ergebnisse nicht eindeutig: Während mit steigender stationärer Inanspruchnahme die Wahrscheinlichkeit eines Kassenwechsels abnimmt, zeigt sich für die ambulante Inanspruchnahme ein positiver Einfluss.
It is currently intensively discussed whether the system of risk structure adjustment (RSA) among German statutory sickness funds should be supplemented by morbidity indicators. It has been showed that employees who change their sickness funds are better risks and thus shift the morbidity structure in advantage to the funds they change to. Using data drawn from the German Socio-Economic Panel Study (GSOEP) we analyze why German employees change their sickness fund. We find that the contribution rate is the most important determinant. A one percent change in the contribution rate will increase the probability of change by four percent. The probability is also positively effected by earnings up to the assessable income limit but decreasing with age. Regarding to the RSA debate the results are not clear: While the extent of utilization of the stationary medical care system has a negative impact on the probability of changing we find a positive effect of ambulant utilization. Thus, it is not clear whether changers are the better risks.