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Das internationale Schuldenproblem: Ein Fall für die Regierungen der Gläubigerländer? Eine kritische Analyse des Baker-Plans

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dc.creator Nunnenkamp, Peter
dc.date 1986
dc.date.accessioned 2013-10-16T06:01:54Z
dc.date.available 2013-10-16T06:01:54Z
dc.date.issued 2013-10-16
dc.identifier http://hdl.handle.net/10419/1058
dc.identifier ppn:255112734
dc.identifier RePEc:zbw:ifwkdp:117
dc.identifier.uri http://koha.mediu.edu.my:8181/xmlui/handle/10419/1058
dc.description Die vom amerikanischen Finanzminister Baker vorgeschlagene Strategie zur Lösung der Verschuldungsprobleme vieler Entwicklungsländer wird durchweg als richtungweisend gelobt. In einer konzertierten Aktion sollen: — die wichtigsten Problemschuldnerländer sich verpflichten, wirtschaftspolitische Reformprogramme durchzuführen; — die westlichen Geschäftsbanken sich bereit erklären, diesen Ländern zusätzliche Kredite einzuräumen; — die internationalen Entwicklungshilfeorganisationen ihr Kreditvolumen merklich ausweiten. Eine Analyse der zentralen Elemente des Baker-Plans zeigt jedoch, daß der volkswirtschaftliche Nutzen der angeregten Maßnahmen zweifelhaft ist und daß erhebliche soziale Kosten drohen. So deutet einiges darauf hin, daß die wichtigste Voraussetzung für eine langfristige Überwindung von Schuldendienstproblemen - die umfassende Korrektur wirtschaftspolitischer Fehlentwicklungen in den Problemschuldnerländern - von Anfang an nicht ernst genug genommen wird. Es fehlt überdies an einer glaubhaften Zusicherung der Gläubigerstaaten, daß sie helfen werden, die Schwierigkeiten der Entwicklungsländer durch eine wachstumsfördernde Politik und eine Handelsliberalisierung zu lindern. Wenn der Staat heute die privaten Gläubigerbanken zu neuen Krediten drängt, wird es später kaum möglich sein, staatliche Hilfe auszuschlagen, falls Banken wegen dieser Engagements in Schwierigkeiten geraten. Schon jetzt fordern die Banken vermehrte öffentliche Kreditgarantien. Damit droht eine Wiederholung der leichtfertigen Kreditvergabe der siebziger Jahre. Des weiteren steht zu befürchten, daß jene Schuldnerländer diskriminiert werden, die sich bisher erfolgreich bemüht haben, ihre Auslandsverbindlichkeiten termingerecht zu bedienen. Eine ausgeweitete Kreditvergabe der internationalen Entwicklungshilfeorganisationen an die Problemschuldner droht darüber hinaus die traditionell stark auf öffentliche Kapitalzufuhren angewiesenen besonders armen Entwicklungsländer zu benachteiligen. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß für das im Baker-Plan deutlich werdende Mißtrauen gegenüber Ansätzen, die die Schuldenkrise ohne vermehrte staatliche Interventionen der westlichen Regierungen lösen wollen, wenig Anlaß besteht. Wenn Gläubiger- und Schuldnerländer erfolgversprechende Anpassungsmaßnahmen in Angriff nehmen, ist zu erwarten, daß auch die Geschäftsbanken ihre Rolle bei der Lösung von Verschuldungsproblemen spielen. Sie müssen solchen Ländern, die gute Chancen einer mittelfristigen Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage bieten, auf eigenes Risiko zusätzliche Kredite gewähren, damit schwierige Überbrückungsphasen überwunden werden können. Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds sollten sich möglichst darauf beschränken, den Entwicklungsländern beim Entwurf wirtschaftspolitischer Reformprogramme behilflich zu sein und die Informationsbasis für Schuldner und Gläubiger zu verbessern.
dc.language deu
dc.publisher Kiel Institute for the World Economy (IfW) Kiel
dc.relation Kieler Diskussionsbeiträge 117
dc.rights http://www.econstor.eu/dspace/Nutzungsbedingungen
dc.subject ddc:330
dc.subject Auslandsverschuldung
dc.subject Entwicklungsländer
dc.title Das internationale Schuldenproblem: Ein Fall für die Regierungen der Gläubigerländer? Eine kritische Analyse des Baker-Plans
dc.type doc-type:workingPaper


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