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Lateinamerika nach der verlorenen Dekade : eine Zwischenbilanz der Reformen

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dc.creator Nunnenkamp, Peter
dc.date 1998
dc.date.accessioned 2013-10-16T06:12:13Z
dc.date.available 2013-10-16T06:12:13Z
dc.date.issued 2013-10-16
dc.identifier urn:isbn:3894561726
dc.identifier http://hdl.handle.net/10419/1027
dc.identifier ppn:247974498
dc.identifier RePEc:zbw:ifwkdp:324
dc.identifier.uri http://koha.mediu.edu.my:8181/xmlui/handle/10419/1027
dc.description In Lateinamerika hat sich auf breiter Front eine wirtschaftspolitische Umkehr vollzogen. Immer mehr Länder haben gesamtwirtschaftliche Stabilisierungsmaßnahmen ergriffen und sich gegenüber den internationalen Güter- und Kapitalmärkten geöffnet. Zeitpunkt und Umfang der Reformen variieren jedoch von Land zu Land. Der Vergleich der wirtschaftlichen Entwicklung Lateinamerikas vor und nach den Reformen zeigt, daß sich der Kurswechsel gelohnt hat. Viele Länder der Region sind enger in die giobale Arbeitsteilung eingebunden. Lateinamerika profitierte von einem Boom ausländischer Direktinvestitionen. Weiten Teilen der Region ist es gelungen, die Einkommensdiskrepanz zu den Industriestaaten zu verringern, wobei die Reformvorreiter schneller aufgeholt haben als weniger reformbereite Länder. Wirtschaftliche Rückschläge sind auch nach dem Kurswechsel nicht ausgeblieben. In Ländern wie Bolivien hat sich die rohstofflastige Wirtschaftsstruktur als Wachstumsbremse erwiesen. Die mexikanische Finanzkrise von 1994/95 verweist auf wirtschaftspolitische Inkonsistenzen, die sich aus der häufig angewandten wechselkursorientierten Stabilisierungspolitik ergeben können. Brasiliens Weltmarktorientierung wird immer noch durch eine überbewertete nationale Währung behindert. Die wirtschaftlichen Perspektiven Lateinamerikas in der nächsten Dekade sind günstig, wenn sich der Reformkurs auch in den bisher weniger reformbereiten Ländern dauerhaft durchsetzt. Die Aussichten werden sich in dem Maß weiter verbessern, wie fortbestehende Engpaßfaktoren, die sich gerade in Zeiten wirtschaftlicher Globalisierung als Wettbewerbsnachteile zu erweisen drohen, überwunden werden können. Eine Erhöhung der heimischen Ersparnisbildung, verstärkte Investitionen in Humankapital sowie eine bessere Ausstattung mit unternehmensrelevanten Dienstleistungen sind von vorrangiger Bedeutung. Kurzfristige Risiken ergeben sich für Lateinamerika daraus, daß ausländische Investoren durch die asiatische Finanzkrise generell zurückhaltender werden könnten, hohe Leistungsbilanzdefizite von Emerging Markets zu finanzieren. Insbesondere Brasilien ist gefährdet und könnte das Ziel zukünftiger spekulativer Attacken sein. Ausbreitungseffekte auf die lateinamerikanischen Nachbarn wären kaum zu vermeiden. Die wirtschaftliche Öffnung Lateinamerikas bietet also nicht nur bessere wirtschaftliche Aufholchancen, sondern birgt auch erhöhte Risiken, solange wirtschaftspolitische Inkonsistenzen nicht behoben sind.
dc.language deu
dc.publisher Kiel Institute for the World Economy (IfW) Kiel
dc.relation Kieler Diskussionsbeiträge 324
dc.rights http://www.econstor.eu/dspace/Nutzungsbedingungen
dc.subject ddc:330
dc.subject Wirtschaftsreform
dc.subject Wirtschaftliche Anpassung
dc.subject Wirtschaftswachstum
dc.subject Lateinamerika
dc.title Lateinamerika nach der verlorenen Dekade : eine Zwischenbilanz der Reformen
dc.type doc-type:workingPaper


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